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Rembrandthuis Fassade Er war einzigartig, doch nicht allein. Rembrandt van Rijn schuf zahlreiche unerreichte Meisterwerke mit eigener Hand. Doch in seinem Atelier arbeiteten auch viele Schüler und Lehrlinge, von denen so manche später selbst zu angesehenen und erfolgreichen Malern wurden. Andere dagegen blieben bis heute weitgehend unbekannt. Diesen Künstlern aus der unmittelbaren Umgebung eines der größten Malergenies der europäischen Kunst und ihrer Ausbildung beim Meister gilt nun eine Sonderausstellung im Museum Rembrandthuis in Amsterdam, die bis 17. Mai 2015 zu sehen ist.

Der erste Lehrling Gerrit Dou fügte sich im zarten Alter von 14 Jahren in Leiden in Rembrandts Atelier und schaffte es danach zum führenden Vertreter der so genannten Leidener Feinmaler. Aus Kleve kurz hinter der Grenze zu Deutschland kam 1633 Govaert Flinck zu Rembrandt, nachdem er zuvor Lehrjahre bei Lambert Jacobsz in Leeuwarden verbracht hatte. Auch Ferdinand Bol dürfen wir uns in jenen Jahren als Schüler bei Rembrandt in Amsterdam vorstellen. 

Ausstellung zu Rembrandt als Lehrer 

Die Ausstellung im Rembrandthaus richtet sich auf die späte Periode von Rembrandts Beitrag zur Ausbildung junger Maler, als die gerade genannten jungen Künstler bereits eine eigene erfolgreiche Laufbahn aufgebaut hatten. Auffallend ist, dass viele junge Maler von Samuel van Hoogstraten zu Rembrandt geschickt wurden. Van Hoogstraten war selbst bei Rembrandt in der Lehre gewesen, hatte inzwischen ein gutgehendes Atelier in Dordrecht und scheint seine eigenen Lehrlinge gern an seinen ehemaligen Meister weiterverwiesen zu haben, damit sie sich dort in Amsterdam fortbilden konnten. 

Nicolaes Maes, Alte Frau im Gebet, ca. 1656Zu den in der Ausstellung im Rembrandthuis vertretenen Malern zählen der jung verstorbene Willem Drost, Nicolaes Maes, der mit durchdachten Genregemälden begann, bevor er sich auf lukrative Porträts konzentrierte, Heyman Dullaert, Abraham van Dijck und Jacobus Leveck. Gottfried (oder Godfrey) Kneller stammte aus Lübeck und war in der Lehre bei Ferdinand Bol, bevor er in Rembrandts Werkstatt eintrat; er wurde später ein angesehener Porträtmaler in England. Als einer der letzten, vielleicht der letzte Schüler Rembrandts gilt Arent (Art) de Gelder, der sich auf biblische Szenen spezialisierte.  

Das Rembrandthuis (Rembrandthaus) ist das ehemalige Wohnhaus des Malers in Amsterdam, das seit 1911 als Museum dient. Die nun hier gezeigte Ausstellung zum Ausbildungsbetrieb in Rembrandts Atelier bildet eine abwechslungsreiche Ergänzung zur Blockbuster-Ausstellung "Late Rembrandt", die in etwa parallel im Rijksmuseum Amsterdam das Spätwerk des Meisters präsentiert.

Allen, die neugierig auf das Amsterdam Rembrandts sind, sei eine Stadtführung in den Fußstapfen des Meisters ans Herz gelegt.

 

 

 


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