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Pieter de Hooch, Innenhof in Delft, National Gallery LondonPieter de Hooch, ein echter Delfter Maler, steht nur all zu oft im Schatten seines berühmten Kollegen Johannes Vermeer. Doch dank einer Ausstellung im Museum Prinsenhof in Delft ändert sich dies nun. Geboren in Rotterdam, verbrachte Pieter de Hooch, Sohn eines Maurers, einige entscheidende Jahre in Delft, wo er 1655 Mitglied der Malergilde, der Sankt-Lukasagilde wurde. Er spezialisierte sich auf die detaillierte Schilderung von Innenhöfen mit Delfter Charakter - oft mit Ausblick auf ein erkennbares Architekturelement in Delft wie der Oude Kerk (alten Kirche) oder dem Hieronymuskloster. Pieter de Hooch verlebendigte seine Gemälde mit einigen Figuren bei mehr oder weniger alltäglichen Beschäftigungen wie putzen, trinken, spinnen oder die Wäsche waschen.  

 

Paolo Veronese, Livia da Porto Thiene ca.1552 High Society – unter diesem Titel zeigt das Rijksmuseum Amsterdam dieses Frühjahr eine große Ausstellung – buchstäblich! Dabei sind im Philipsflügel des Rijksmuseums lebensgroße ganzfigurige Porträts aus vier Jahrhunderten zu bewundern. Anlass für die Ausstellung war der 2016 erfolgte Ankauf der zwei einzigen Ganzfiguren-Bildnisse von Rembrandt van Rijn: Marten Soolmans und Oopjen Coppit. Nach einigem Gerangel wurden beide Bildnisse gemeinsam vom französischen und dem niederländischen Staat erworben. Beide Gemälde wurden in den vergangenen Monaten in der Restaurierungswerkstatt des Rijksmuseums restauriert und sie bilden nun den strahlenden Mittelpunkt in der Ausstellung von Porträts ähnlicher Monumentalität aus Jahrhunderten vor und nach Rembrandts meisterlicher Arbeit.

Die Ausstellung High Society zeigt eine Auswahl ganzfiguriger Porträts aus internationalen Sammlungen und richtet sich dabei nicht nur auf niederländische Werke wie sonst oft bei Sonderausstellungen hierzulande. So gibt es auch Highlights italienischer und englischer Porträtkunst zu bewundern – und nicht nur von bekannten Malern wie Lucas Cranach, Veronese, Van Dyck, Gainsborough, Reynolds oder Munch. Auch bei Publikum weniger bekannte Maler wie Moretto da Brescia, William Larkin und Hans Mielich sind vertreten. Im Falle zweier Bildnisse von der Hand von Paolo Veronese konnte sogar eine Familienzusammenführung erreicht werden. Während Mutter Livia da Porto Thiene und ihre Tochter im Walters Art Museum in Baltimore zu Hause sind, gehört das Gemälde ihres Ehemanns Iseppo da Porto mit Sohn den Uffizien in Florenz. Im Rijksmuseum hängen die vier nun wieder harmonisch nebeneinander. Unter den Porträtierten finden wir Angehörige des europäischen (Hoch-)Adels ebenso wie selbstbewusste holländische Bürger und militärische Befehlshaber, berühmte Schönheiten und exotische Erscheinungen, einen als Weiberheld bekannten Gynäkologen und einen Sklavenhalter, brave und weniger brave Ehefrauen, eine Femme Fatale, eine Schriftstellerin und einen Fabriksdirektor.

Mapplethorpe, Ken Moody, Kunsthal Rotterdam Fotografie vom Feinsten gibt es diesen Sommer in Rotterdam zu sehen, wo die Kunsthal eine Übersicht des Werkes von Robert Mapplethorpe präsentiert. Der Perfektionist Mapplethorpe (1946-1989) fotografierte Freunde und Bekannte, Blumen und Skulpturen und wurde zu einer Ikone der Fotografie. Blüten legte er in unerhörter Ästhetik fest. Seine Porträts verraten einen subtilen Blick für Wesentliches. 

Ein großer Teil von Mapplethorpes Werk besteht aus Schwarz-Weiß-Fotografie, so auch viele Fotos mit ausgesprochen erotischem, wenn nicht pornografischem Charakter, die bei manchem Besucher wohl nicht nur Bewunderung hervorrufen. Doch auch zahlreiche Fotos, die viel nackte Haut - meist, aber nicht nur von Männern - zeigen, sind ästhetische Meisterwerke, mit denen Mapplethorpe sich als virtuoser Spieler mit Licht und Schatten beweist. Oft erreicht er nahezu bildhauerische Qualitäten in der Wiedergabe von Figuren und Körpern (oder deren Teilen). So wundert es nicht, ein Zitat von Mapplethorpe anzutreffen, in dem er bekennt, wohl Bildhauer geworden zu sein, hätte er 200 Jahre früher gelebt. 

Die Ausstellung zu Robert Mapplethorpe in der Kunsthal Rotterdam ist noch bis 27. August 2017 zu sehen. Auch bekannte Ikonen seines Werks wie ein Porträt von Andy Warhol, Ken Moody und Robert Sherman und sein gnadenloses Selbstbildnis mit Totenschädel-Stock sind dabei vertreten. Wie viele andere Fotos in der Ausstellung Zeugen der Suche nach der perfekten Form, auf die Mapplethorpe sich begeben hatte, und die er mehr als einmal zu finden wusste. 

Gerrit Rietveld, BollerwagenIm Jahr 2017 feiern die Niederlande 100 Jahre De Stijl, denn 1917 erschien erstmals die Zeitschrift De Stijl - eine Serie von Publikationen, um die herum Künstler und Architekten neue Wege beschritten. Die drei roßen Namen unter ihnen sind Piet Mondriaan, Theo van Doesburg und der Schreiner und Architekt Gerrit Rietveld. Das Centraal Museum in Utrecht ehrt den Utrechter Rietveld darum dieses Jahr mit einer sehenswerten Ausstellung, zu sehen vom 4. März bis 11. Juni 2017. Denn Utrecht ist nicht nur Rietvelds Geburts- und Wohnort. Hier steht auch sein Meisterwerk, das weltberühmte Rietveld Schröderhuis, eine Ikone des Neuen Bauens und seit dem Jahr 2000 offiziell UNESCO Weltkulturerbe.

Vom Möbelmacher zum Designer 

Gerrit Rietveld begann seine Laufbahn als Desiner von Möbeln. Den Beruf des Architekten machte er sich im Selbststudium zu eigen. In der Ausstellung ist zu sehen, mit welch unterschiedlichen Entwürfen Gerrit Rietveld sich befasste. Als er noch in der Werkstatt seines Vaters arbeitete, schuf er beispielsweise 1905 neue Möbel für das Torgebäude des ursprünglich mittelalterlichen Schlosses Zuylen an der Vecht. Später war er verantwortlich für die Erneuerung der Schaufensterfassaden und Einrichtung zweier Geschäfte an der Straße Oudkerkhof in Utrecht.

Ab 1917 hatte er seine eigene Werkstatt. Rietveld wagte stets mehr zu experimentieren. Verschiedene Entwürfe für Stühle seiner Hand sind heute berühmt, vor allem der Rot-Blaue Rietveld-Stuhl, aber auch der Berliner Stuhl und der Zickzack-Stuhl sind sehr bekannt. Auch eine von Rietveld angefertigte Spielzeug-Schubkarre und ein Bollerwagen sind in der Ausstellung vertreten und gewähren, gemeinsam mit Dokumenten und Fotos, Einblick in sein Privatleben. 

Henri de Toulouse-Lautrec 019

Das Van Gogh Museum in Amsterdam besitzt nicht nur den größten Bestand an Werken des Vincent van Gogh, sondern auch eine umfangreiche Sammlung von Druckgrafik des Fin de Siecle in Paris. Die wird vom 3. März bis 11. Juni 2017 in einer Sonderausstellung gezeigt - von Werbeplakaten für die Straße bis zu anspruchsvoller Künstlergrafik.

Grafiken wurden in dieser Zeit nicht nur zur Medium für Reklame eingesetzt, sie wurden auch beliebte Sammlerobjekte. Junge Künstler experimentierten mit den Möglichkeiten von Druckverfahren und stellten so Werke von bisweilen einzigartiger Qualität her. Von Serien, die als Set erworben werden konnten, bis zu einzelnen Farblithografien, bei denen jeder Druck anders eingefärbt und so jeder Abzug ein Unikat wurde, war vieles möglich.

In der Ausstellung sind berühmte Künstler vertreten wie Henri de Toulouse-Lautrec, Pierre Bonnard, Théophile-Alexandre Steinlen und Edgar Degas. Doch auch weniger bekannte Grafiker überraschen mit Arbeiten von hoher Qualität, wie Drucke aus der Serie „En Zeelande' von Alexandre-Louis-Marie Charpentier und „Der Schlaf" von Eugène Carrière.

Die ganze Palette von Druckgrafik der Belle Époque in Paris

Die Künstler fanden ihre Motive im Pariser Alltag, in den Etablissements, für die das Pariser Nachtleben so bekannt war wie das Mouling Rouge oder Le Chat Noir. Aber auch im Privatleben von Parisern, im Zusammenleben von Mann und Frau. Wo es um Werbegrafiken geht, zählen große Plakate zu den oft farbenfrohen Objekten der Ausstellung – darunter ein mehrere Quadratmeter großes Plakat von Steinlen – Illustrationen für Zeitschriften und populäre Liederheftchen.

Magere Companie von Frans Hals und Pieter Codde Wenn Sie für die kommenden Wochen eine Kukullus Führung im Rijksmuseum in Amsterdam buchen, machen Sie sich auf ein paar ungewöhnliche Besonderheiten gefasst. Es gibt nicht nur Erläuterungen zu einem Ehrengast, dem Jüngsten Gericht von Lucas van Leyden, einem riesigen Altargemälde, das momentan als Leihgabe in der Ehrengalerie steht - eines der Hauptwerke der Renaissance in den Niederlanden.

 

Zeitweilig sind Sie auch live dabei, wie sehr spezialisierte Forschung an einem Gruppenporträt von Frans Hals und Pieter Codde betrieben wird. Die „Magere Compagnie" wird derzeit unter die Lupe genommen, und zwar buchstäblich: Ein High-Tech-Röntgenapparat scannt jeden Millimeter des Gemäldes. So erhalten wir hoffentlich Aufschlüsse darüber, wie genau dieses Werk durch die Hände zweier ziemlich unterschiedlicher Künstler des 17. Jahrhunderts zustande kam.

 

G.Dou, Frauen im Krämerladen, British Royal collectionSie verkaufen Trauben oder Gewürze, essen Austern oder sitzen am Spinnrocken im Hof, feiern ausgelassen Feste, streiten miteinander oder verführen sich. Im Mauritshuis in Den Haag sind derzeit niederländische Genregemälde aus der Royal Collection von Ihrer Majestät Königing Elisabeth II. von England zu sehen. Titel dieser exquisiten Sonderausstellung ist „Holländer im Haus".

Das bezieht sich gleichermaßen auf Herkunft wie auf Heimatort der Gemälde. Englische Könige holten sich gern holländische Gemälde des 17. Jahrhunderts als Sammelobjekte ins Haus, denn die eigene inländische Kunstproduktion in England konnte meist nicht mit der hohen Qualität der niederländischen Meister mithalten.

Und die Sujets der gesammelten und nun im Mauritshuis ausgestellten Genregemälde zeigen Holländer bei alltäglichen Beschäftigungen zu Hause. Die für die Ausstellung ausgewählten Vertreter der niederländischenMalerei des Goldenen Zeitalters haben Rang und Namen: Jan Steen, Gabriel Metsu, Gerard ter Borch, Pieter de Hooch, Gerard Dou, Willem und Frans van Mieris. Allesamt Maler, die sich durch hohe Beherrschung ihrer Kunst auszeichnen.

Meisterwerke niederländischer Malerei aus der britischen königlichen Sammlung

Unter den Höhepunkten befinden sich die Morgentoilette von Jan Steen sowie – sicherlich der Spitzenreiter - das Gemälde „Die Musikstunde / Dame am Virginal" von Johannes Vermeer. Von Vermeer sind im Ganzen nur etwa 36 Werke bekannt, darunter drei in der ständigen Sammlung im Mauritshuis, die im Hauptgebäude zu sehen sind: Diana mit ihren Nymphen, der Blick auf Delft und natürlich das Mädchen mit dem Perlenohrring. 

Claude Monet, Atelierboot, 1874, Kröller Müller Museum OtterlooAlles dreht sich um die Landschaft bei diesen drei Malern. Claude Monet und Vincent van Gogh haben bereits Kultstatus erlangt. Daubigny ist beim Publikum unbekannter. Das will das Van Gogh Museum in Amsterdam nun ändern. Mit einer ansprechenden Ausstellung, die vom 21. Oktober 2016 bis zum 29. Januar 2017 zu sehen ist. 

Was haben diese drei Künstler gemeinsam? Zeitgenossen kann man Charles-François Daubigny (1817-1878), Claude Monet (1840-1926) und Vincent van Gogh (1853-1890) streng genommen nicht nennen. Doch sie wurden voneinander beeinflusst, vor allem die jüngeren vom älteren: Monet und Van Gogh durch Daubigny. Aber letzterer ließ sich in fortgeschrittenem Alter auch von den Impressionisten und deren lockerem Malstil inspirieren.

Das Werk dreier meisterhafter Maler nebeneinander

Die Unterschiede der drei in Stil und künstlerischer Auffassung kann man schön miteinander vergleichen, wenn verwandte Motive nebeneinander hängen. Wie beispielsweise auf der ersten Etage des Museums bei drei Gemälden mit blühenden Obstbäumen - ein Naturphänomen, auf das wir uns nun im Winter nur freuen können. 

Augustinus, De Civitate Dei, 1465-1470, Universitätsbibliothek UtrechtIn der Vitrine liegt ein Haar. Ich hätte es nicht bemerkt, dafür war das ausgestellte Objekt viel zu interessant. Doch der Zufall wollte, dass ich vor dem Exponat stand, als gerade eine Museumskuratorin mit ihrem Gast durch die Ausstellung Heilige Schrift im Museum Catharijneconvent in Utrecht lief. Der Gast war (wenn meine Augen mich nicht getäuscht haben) Professor Herman Pleij, Gastkurator der vorangegangen Sonderausstellung dieses Museums zu besonderen Werken aus dem Depot.

Nun aber gibt es bis 8. Januar 2017 im Museum Catharijneconvent eine Sonderausstellung zum Thema Heilige Schrift zu sehen, mit viel Wissenswertem und Sehenswertem zu den Büchern der drei großen monotheistischen Religionen: dem Tanach des Judentums, der Bibel der Christen und dem Koran des Islam und ihnen verwandten religiösen Schriften.

Heilige Schrift im Museum Catharijneconvent Utrecht

Van Gogh Ohr auf SelbstbildninsVincent van Gogh war krank. Das wussten wir schon. Was es aber mit seiner Krankheit auf sich hatte, dem widmet sich nun eine Sonderausstellung im Van Gogh Museum in Amsterdam, mit dem letzten Stand der Erkenntnisse zu Themen wie Wahnsinn & Genialität, Krankheitsbild, Heilung und Wegbegleitern. Sie trägt den Titel „On the Verge of Insanity" und ist vom 15. Juli bis 25. September 2016 zu sehen.

Wie äußerte sich seine Krankheit, welche Symptome gab es, was berichteten seine Ärzte über seinen Zustand? Solchen und verwandten Fragen geht die Ausstellung nach. Neben Gemälden und Zeichnungen von Vincent van Gogh werden auch originale Dokumente und Briefe zur Schau gestellt. Einen Höhepunkt stellt Vincents Porträt von Doktor Félix Rey aus dem Puschkin Museum in Moskau dar. Das vielleicht spektakulärste Objekt der Ausstellung ist die Pistole, von der man annehmen kann, dass Vincent van Gogh sich mit ihr am 27. Juli 1890 erschießen wollte. Sie wurde vor einigen Jahren aufgespürt und als vermutliche Tatwaffe identifiziert und ist nun im Van Gogh Museum in Amsterdam in einer Vitrine zu bewundern. Ein rostiges Stück Metall, das quasi zur Reliquie wird.

Rembrandt und sein Werk in Amsterdam kennenlernen

Oopjen Coppit Rembrandt RijksmuseumMarten Soolmans, Rembrandt, RijksmuseumVom 2. Juli 2016 an können Marten und Oopjen im Rijksmuseum bewundert werden. Diese zwei großformatigen Porträts von Rembrandt van Rijn wurden 2015 gemeinsam durch den niederländischen und den französischen Staat erworben und werden in Zukunft abwechselnd im Louvre und im Rijksmuseum zu sehen sein. Marten Soolmans und Oopjen Coppit waren ein junges Ehepaar, das Rembrandt 1634 porträtierte, als er gerade von Leiden nach Amsterdam umgezogen war, um dort seine bereits vielversprechende Karriere fortzusetzen. Marten Soolmans war der Sohn eines Immigranten, der aus Antwerpen in die Republik der Niederlande gekommen war, und die steinreiche Braut Oopjen war Tochter eines Getreide- und Schießpulverhändlers. 

Bevor die Porträts vom Rijksmuseum in Amsterdam wieder zum Louvre nach Paris reisen, folgt erst eine Restaurierung, die durch die Experten im Restaurierungsstudio des Rijksmuseums vorgenommen wird. Eine erste Reinigung der Gemälde hat bereits in Paris stattgefunden. Doch bevor diese Arbeit begonnen wird, werden sie im Rijksmuseum dem Publikum vorgestellt, und zwar im ehrwürdigen Saal der Nachtwache. 

Franziskus in Extase nach Anton van DyckDas Museum Catharijneconvent, bekannt für seine interessante Sammlung religiöser Kunst, widmet in diesem Frühjahr dem Heiligen Franziskus von Assisi eine sehenswerte Ausstellung. Dabei stehen zwei Begebenheiten aus seinem gottgeweihten Leben im Vordergrund. Franziskus wurde 1181 oder 1182 als Sohn eines reichen Tuchhändlers in Assisi in Italien geboren und widmete sein Leben der Nachfolge Christi, und zwar in Armut. Er war der Begründer des Ordens der „Minderen Brüder", des Franziskanerordens, der schon um 1210 von Papst Innozenz II. bestätigt wurde.

In der Stigmatisation des Franz von Assisi kommt die Tragweite seiner Hingabe und seiner Nachahmung des Lebens Christi zum Ausdruck. Hierbei soll Franziskus die Wundmale Jesu Christi erhalten haben, als er inbrünstig auf dem Berg La Verna betete. Eine der wesentlichen Darstellungsformen des Heiligen Franziskus zeigt ihn entsprechend auch, wie er die fünf Wunden empfängt, die auch Jesus Christus bei seiner Kreuzigung erhielt.

Rembrandt Selbstportrait 1696 Mauritshuis Selbstporträts sind keine Erfindung des digitalen Zeitalters mit seinen allgegenwärtigen "Selfies". Auch wenn man dies annehmen könnte, angesichts der Menschenmassen, die sich derzeit mit einem Smartphone am Selfiestick selbst porträtieren, vor Sehenswürdigkeiten überall auf der Welt oder einfach vor dem eigenen Badezimmerspiegel. Wie weit das Interesse am handgefertigten Abbild der eigenen Person zurückreicht, zeigt uns nun die Ausstellung Holländische Selbstbildnisse - Selfies aus dem Goldenen Zeitalter (Hollandse zelfportretten - Selfies uit de Gouden Eeuw) im Mauritshuis in Den Haag. Hier sehen wir, wie sich holländische Maler des 17. Jahrhunderts selbst verewigten und welch unterschiedliche Lösungen sie dazu gebrauchten. Bekannte und weniger bekannte Maler sind dabei vertreten, wie Gerard Dou, Rembrandt van Rijn, Huygh Voskuyl und Carel Fabritius.

Frans Snijders Stillleben, Detail mit PorzellanschaleSeit Jahrhunderten betreiben sie Handel miteinander, Amsterdam und Asien, und asiatische Einflüsse sind aus dem niederländischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie es zu dem engen Verhältnis zwischen dem asiatischen Kontinent und der Metropole - und damit Asiens mit den ganzen Niederlanden - kam, dem widmet sich nun eine Ausstellung im Amsterdamer Rijksmuseum, die vom 17. Oktober 2015 bis 17. Januar 2016 zu sehen ist. 

Zu den beleuchteten Themen gehören die Faszination für Porzellan, die Rolle der VOC, der Niederländischen Ostindien-Kompanie, das Interesse Gelehrter, neue Kenntnisse über Asien zu gewinnen, der Einfluss asiatischer Kleidung, Stoffe und Möbel auf die niederländische Mode und Interieurs und das besondere Interesse der Amalia von Solms, Gattin des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien-Nassau, für asiatische Kunst, vor allem für Porzellan und japanische Lackkunst.

Illustration aus dem Utrecht Psalter Im Utrechter Museum Catharijneconvent ist in diesen Wochen ein besonderer Schatz zu sehen. Der Utrechter Psalter, eine einzigartige illustrierte mittelalterliche Handschrift aus dem frühen Mittelalter, wurde unlängst zum UNESCO Weltdokumentenerbe (Memory of the World Register) erklärt. Ein geeigneter Anlass, dieses Werk mit seinen prächtigen Illustrationen, das sonst in der Bibliothek der Universität Utrecht aufbewahrt wird, der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies geschieht nun vom 21. Oktober bis 22. November 2015 im Catharijneconvent, dem namhaften niederländischen Museum für christliche Kunst.

Joan Miro Oiseau solaire 1966Wir kennen ihn als den Maler, der aus anscheinend verspielten farbigen Flächen und schwarzen Linien faszinierende Gemälde schuf. Aber Joan Miró (1893 – 1983) war als Künstler breiter orientiert und wandte sich neben der Malerei auch Kunstformen wie der Graphik, Keramik und der Tapisserie zu. Und nicht zuletzt auch der Bildhauerei, die nun den weitläufigen Park bevölkert, der das Amsterdamer Rijksmuseum umzingelt. Dort werden in diesem Sommer vom 19. Juni bis 11. Oktober 2015 einundzwanzig plastische Werke Mirós präsentiert, ergänzt von zwei Plastiken im Atrium, der großen Eingangshalle des Museums. Dabei handelt es sich um die erste Ausstellung von Bildhauerei Joan Mirós in den Niederlanden überhaupt.

Vertreten sind vor allem Werke aus Bronze, Gestalten, die den Formen seiner Gemälde ähneln und die oft zentrale Themen aufgreifen, die Miró beschäftigten: der Vogel und die Frau. Kindlich anmutende Phantasie trifft hier, wie in Mirós Malerei, auf bedeutungsschwangere Formen. Dabei zeigt er nicht nur glatt bearbeitete Oberflächen, deren spiegelnde dunkle Bronze offenkundig mit großer Sorgfalt bearbeitet wurde. Er schreckte auch nicht davor zurück, das weiche Material der bei der Produktion der Bronzeplastik vorangegangenen Maquette mit Kerben aufzureißen und mit solchen groben, mutwillig erscheinenden Kontrasten das Repertoire der bildnerischen Möglichkeiten des Metalls aufzuzeigen. 

Joachim Wtewael, Mars und Venus von Vulkan entdeckt, Mauritshuis Einer der wichtigsten Maler Utrechts und einer der hervorragendsten Vertreter des niederländischen Manierismus. Und kaum einer kennt ihn, diesen Künstler mit dem merkwürdigen (und für Deutsche kaum auszusprechenden) Namen Joachim Wtewael.

Das will das Centraal Museum in Utrecht nun ändern. Und zwar mit der ersten Sonderausstellung, die ihm allein gewidmet ist. Der Utrechter Joachim Wtewael (1566-1638) gehörte zu Lebzeiten zur absoluten Prominenz in der niederländischen Kunstwelt. Sein Name wird gelegentlich auch oder Uytewael oder Wtenwael geschrieben. Sein Stil gehört zum Manierismus, der in den Niederlanden etwas später florierte als in südlicheren europäischen Ländern, und kennzeichnet sich vor allem durch völlig überzogen verdrehte Figuren, Asymmetrie und viel Nacktheit. Ob dies heute noch als schön empfunden wird, mag dahingestellt sein. Zu seiner Zeit aber gehörte dieser Stil gewissermaßen zum letzten Schrei in der Kunst.

Die Gemälde, mit denen er Ruhm und Bekanntheit erlangte, bestehen vor allem aus mythologischen oder auch biblischen Szenen mit oft erotischem Charakter. Venus und Mars eng verschlungen, Lot wollüstig umflirtet von seinen Töchtern, offenherzige Küchenmägde, sogar ein heiliger Sebastian mit erkennbarem rotblonden Schamhaar, ein selten gezeigtes Detail in der Kunst jener Epoche. Pikante Szenen, aufreizende Brüste, sich umschlingende Leiber beim Liebesspiel – von Gemälden wie diesen dürfen wir annehmen, dass sie nicht immer frei zugänglich in den Häusern ihrer Käufer zu sehen waren. Aus gutem Grund wird manches Kunstwerk Wtewaels nur im Schlafzimmer aufgehängt oder vor Blicken geschützt unter Verschluss im Schrank aufbewahrt worden sein.

Rembrandt als Apostel Paulus Er war nicht mehr der Jüngste. Hatte eine Insolvenz hinter sich, seine Frau und drei Kinder begraben und so manchen Streit auszufechten versucht, privat und geschäftlich. Der Höhepunkt seines Ruhmes schien vor rund zehn Jahren erreicht. Doch nichts konnte Rembrandt van Rijn daran hindern, seinen künstlerischen Tatendrang und seine Lust zu malen auszuleben und in seiner Kunst zu experimentieren, als er beschloss, ein Porträt von sich selbst mit Malerutensilien vor zwei perfekten Kreisen zu malen - einer der vielen Höhepunkte in der vielleicht wichtigsten Ausstellung der Niederlande in diesem Jahr.

Gerade in seinen letzten Lebensjahren entstanden einige von Rembrandts eindrucksvollsten Werken. Diesem Spätwerk widmet sich eine Sonderausstellung im Rijksmuseum in Amsterdam, in der Einschätzung vieler die  Ausstellung des Jahres. Sie wurde zuvor bereits in der National Gallery in London zu sehen und darum mussten Besucher des Rijksmuseums in den vergangenen Wintermonaten auf einige Highlights aus der Ehrengalerie verzichten - wie die Judenbraut, die StaalmeestersTitus als Mönch oder Rembrandts Selbstbildnis als Apostel Paulus. Doch sie sind wohlbehalten zurückgekommen. Und in Amsterdam sind nun sogar einige besondere Werke zu sehen, die in der National Gallery in London nicht gezeigt werden konnten. 

Außer Gemälden aus der eigenen Sammlung gibt es Kunstwerke als Leihgaben zu bewundern, auch aus Privatsammlungen. Man denke an den Claudius Civilis aus Stockholm (der bereits 2014 für einige Zeit in der Ehrengalerie zu Gast war), an das berühmte Selbstporträt mit Malerpalette und zwei mysteriösen Kreisen aus Kenwood House oder an das prächtige Familienporträt aus Braunschweig, das mit seinen zärtlichen Gebärden dem späteren Gemälde von Isaak und Rebekka verblüffend verwandt ist. Und wer bleibt unberührt vom herzbewegenden Selbstmord der Lucretia? Selten wurde Traurigkeit so überzeugend in Szene gesetzt. 

Rembrandthuis Fassade Er war einzigartig, doch nicht allein. Rembrandt van Rijn schuf zahlreiche unerreichte Meisterwerke mit eigener Hand. Doch in seinem Atelier arbeiteten auch viele Schüler und Lehrlinge, von denen so manche später selbst zu angesehenen und erfolgreichen Malern wurden. Andere dagegen blieben bis heute weitgehend unbekannt. Diesen Künstlern aus der unmittelbaren Umgebung eines der größten Malergenies der europäischen Kunst und ihrer Ausbildung beim Meister gilt nun eine Sonderausstellung im Museum Rembrandthuis in Amsterdam, die bis 17. Mai 2015 zu sehen ist.

Der erste Lehrling Gerrit Dou fügte sich im zarten Alter von 14 Jahren in Leiden in Rembrandts Atelier und schaffte es danach zum führenden Vertreter der so genannten Leidener Feinmaler. Aus Kleve kurz hinter der Grenze zu Deutschland kam 1633 Govaert Flinck zu Rembrandt, nachdem er zuvor Lehrjahre bei Lambert Jacobsz in Leeuwarden verbracht hatte. Auch Ferdinand Bol dürfen wir uns in jenen Jahren als Schüler bei Rembrandt in Amsterdam vorstellen. 

Ausstellung zu Rembrandt als Lehrer 

Die Ausstellung im Rembrandthaus richtet sich auf die späte Periode von Rembrandts Beitrag zur Ausbildung junger Maler, als die gerade genannten jungen Künstler bereits eine eigene erfolgreiche Laufbahn aufgebaut hatten. Auffallend ist, dass viele junge Maler von Samuel van Hoogstraten zu Rembrandt geschickt wurden. Van Hoogstraten war selbst bei Rembrandt in der Lehre gewesen, hatte inzwischen ein gutgehendes Atelier in Dordrecht und scheint seine eigenen Lehrlinge gern an seinen ehemaligen Meister weiterverwiesen zu haben, damit sie sich dort in Amsterdam fortbilden konnten. 

Alexander Calder Crinkly 1969 Rijksmuseum Monumentale Werken des Amerikaners Alexander Calder domineren in diesem Sommer die Gärten des Amsterdamer Rijksmuseums. Bereits im zweiten Jahr in Folge organisisert das Museum eine Ausstellung zu bedeutender Skulptur des 20. Jahrhunderts. Im Juni 2014 hat sich der Park mit Standing Mobiles und Stabiles eines der auf­se­hen­er­re­gendsten Vertreter moderner Bildhauerei gefüllt. 

Alexander Calder (1898-1976) ist bekannt dafür, dass er seinen Plastiken einen einzigartigen Dreh gab - oft buchstäblich. Er schuf auf spielerische Weise bewegende und stehende Skulpturen. Seine Laufbahn begann mit einer Ausbildung zum Ingenieur in Werkzeugbau - wo er sicherlich Fertigkeiten lernte, die ihm später nützlich sein sollten. Nach einem Beginn als Autodidakt schrieb er sich 1926 an der Académie de la Grande Chaumière in Paris ein.

Alexander Calder Tamanoir Ant-eater Ameisenbär Rijksmuseum parkVerzauberung in Stahl

Anfangs hatten Calders Werke relativ kleine Maße. Ein Besuch im Studio von Piet Mondrian wurde zum Schlüsselerlebnis. Calder richtete sein Augenmerk nun auf abstrakte moderne Plastik. Dynamik wurde für ihn zu einem zentralen Thema. Er schuf zierliche Mobiles, bewegende Skulpturen, die erst unter Einfluss von Luftbewegungen und Wind ihre ganze Wirkung erzielen. Denn dann bewegen sich die Objekte selbst auch. Ein Erlebnis, das an ein Ballett von Kunstwerken erinnert. Calder wurde hiermit zu einem der Hauptvertreter kinetischer Kunst. 

Scheepvaartmuseum, Nationales Schifffahrtsmuseum in AmsterdamBis Ende August 2014 wird im Scheepvaartmuseum in Amsterdam die dunkle Seite des niederländischen Handelserfolges vergangener Zeiten veranschaulicht. Eine Sonderausstellung im Nationalen Schifffahrtsmuseum gewährt Einblick in den Sklavenhandel der Holländer. Ausgangspunkt der erzählten Geschichte ist dabei das Schicksal des Schiffes "De Leusden", das der Westindischen Compagnie zum Transport von Sklaven von Westafrika zu den niederländischen Kolonien auf der andere Seite des Atlantik diente.

Schifffahrtsmuseum Amsterdam Ausstellung zur SklavereiDas Schiff strandete 1738 vor der Küste von Surinam. Als das Schiff voll Wasser lief, verschloss die Besatzung die Zugänge zu den Gefangenen unter Deck aus Angst vor deren zahlenmäßiger Überlegenheit und entschied sich damit bewusst für den Tod durch Ertrinken der gefangenen Menschen an Bord. 664 Sklaven starben auf diese Weise.

Das Schifffahrtsmuseum stellt dieses dunkle Kapitel niederländischer Geschichte in einer eindrucksvollen Ausstellung vor und will zum Nachdenken über Sklaverei und ihre Folgen damals wie heute anregen. Moderne Technik unterstützte die Museumsmitarbeiter bei dem Versuch, unvorstellbares menschliches Elend anschaulich zu machen. Die Besucher werden filmisch von Leo Balai in die Thematik eingeführt, der ausführliche Recherchen zum niederländischen Sklavenhandel unternommen hat und 2011 ein Buch über das Sklavenschiff "Leusden" veröffentlichte. 

Catharijneconvent 'Thuis in de Bijbel' MuseumssaalMaria und Joseph durch eine schneebedeckte flämische Landschaft unterwegs zur Volkszählung. Martha und Maria mit Jesus in einer holländischen Küche. Ein eingeschlafener Tobit neben einem Haus aus dem 17. Jahrhundert, zwischen einem Joch, Messinggeschirr und Weißkohl. Wohlgenährte holländische Kühe in biblischen Szenen. Der reiche Mann und der arme Lazarus als Hintergrund-Dekoration zu einem Stilleben mit Austern, die vermutlich aus der Nordsee stammen, und Süßigkeiten von der Hand eines Antwerpener Konditors. 

Niederländische Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts versetzten biblische Geschichten gern in eine zeitgenössische, vertraute Umgebung. So, fand man anscheinend damals in den Provinzen der nördlichen und südlichen Niederlande, wurde das Thema leichter zugänglich und konnte der Betrachter eines Gemäldes seine eigene Lebensführung an der der präsentierten Vorbilder aus der Bibel messen. 

Kunsthal RotterdamDie Niederländer sind bekannt für ihre Liebe zum Design. Darum lohnt im Frühling 2014 eine außergewöhnliche Ausstellung den Weg nach Rotterdam. Die Kunsthal Rotterdam zeigt bis 11. Mai 2014 Schuhe in unterschiedlichsten Entürfenvon 1900 bis heute. Unter dem Titel 'S.H.O.E.S' - Sexy Heels or Easy Sandals  sind 500 Schuhe zu sehen, deren Design von Stiefelchen aus viktorianischer Zeit und vergleichsweise bequemen Sandalen bis zu halsbrecherschen High Heels für die tollkühne Femme fatale reicht.

Zaha Hadid, Rem Koolhaas United Nude shoeBisweilen atemberaubende Entwürfe lassen die Schau zu einem Muss für Freunde von Fußbekleidung und Shoe Fashion werden. Nicht immer zweckmäßig, manchmal skurril und oft sexy veranschaulichen sie mit Schuhen in bekannten und besonderen Ausführungen aus verschiedenen Epochen einen wichtigen Aspekt der Geschichte der Mode. Unter den vertretenern Designern finden sich Namen wie André Perugia, Salvatore Ferragamo, Manolo Blahnik, Christian Louboutin, Rem D. Koolhaas und Jan Taminiau, aber auch junge Talente.

Fans des Damenschuhs als Kulturgut, Kunstobjekt oder begehrtes Liebhaberstück kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Die Ausstellung ist auch eine abwechslungsreiche Ergänzung zu einer Führung im Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam. 

 6. Februar 2014

 

 

Amsterdam Museum, EingangsbereichDas 17. Jahrhundert, die Blütezeit der damals jungen Republik der Niederlande, ist Thema der Ausstellung zum Goldenen Zeitalter, die derzeit im Amsterdam Museum stattfindet. Die Ausstellung bietet eine Einführung in die reiche Geschichte dieser Epoche, wobei so unterschiedliche aber zusammengehörige Aspekte wie der Freiheitskampf der Niederlande, der weltweite Handel, bürgerlicher Alltag, politische Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des Statthalters und der Republikaner, wissenschaftliche Forschungen und technische Neuerungen, religiöse Toleranz, der Reichtum einer neuen Bürgerschicht und die Fürsorge für Arme, Alte und Waisen beleuchtet werden. 

Ausstellung im Utrechter Stadtarchiv 

Das Utrechter Stadtarchiv (Utrechts Archief)Es geschah 1713 in Utrecht und hatte international weitreichende Folgen. Diplomaten aus Spanien, Portugal, Frankreich, England und dem Habsburgischen Reich trafen sich in Utrecht, um Europa von langwierigen Kriegen zu erlösen. Die hatten begonnen, als der spanische König Carlos II. im Jahr 1700 kinderlos starb und darum allerlei andere Machthaber Anspruch auf die Thronfolge erhoben. Der Spanische Erbfolgekrieg brach aus. Die größte Gefahr stellten dabei wohl die französischen Ansprüche Ludwigs XIV. dar. Man stelle sich vor, ein katholisches Reich, das die Gebiete von Spanien und Frankreich umfasst - sowohl den ebenfalls katholischen Habsburgern als auch den Protestanten in England und den Niederlanden ein Dorn im Auge. 

Henry Moore – Skulpturen im Rijksmuseum-Park

Oval with Points, Henry Moore, 1968-70, DetailNachdem im April dieses Jahres das Rijksmuseum in Amsterdam bereits seine Museumsräume wieder eröffnete, ist nun im Juni eine weitere Ausstellungsfläche hinzugewonnen. Der Garten um das Museumsgebäude herum wurde erneuert und mit einer Auswahl von Werken Henry Moores bestückt. Moore ist ein britischer Bildhauer, der besonders für die runden, organischen Formen seiner Plastiken bekannt ist. Ausgangspunkt für einen wichtigen Teil seines Oeuvres war die liegende, oft weibliche Figur (reclining figure), die in mancher Bronze wiederzuerkennen ist. Die Ausstellung mit Werken Henry Moores im Park des Rijksmuseum läutet eine neue Ausstellungsreihe dieses niederländischen Nationalmuseums ein, bei der der Museumspark jedes Jahr zum Schauplatz einer Sommerausstellung werden soll, die der Skulptur gewidmet ist.

Frans Hals Museum in HaarlemZum 100jährigen Geburtstag gönnt das Frans Hals Museum in Haarlem sich eine besondere Austellung. Unter dem Titel "Frans Hals. Auge in Auge mit Rembrandt, Rubens und Tizian" (Oog in oog met Rembrandt, Rubens en Titiaan) wird der niederländische Meister des virtuosen Porträts und des flotten Pinselstrichs anderen großen Malern gegenübergestellt, die er als seine künstlerischen Herausforderer verstehen konnte. 

Das Museum Boijmans Van Beuningen in RotterdamWer diesen Sommer Rotterdam besucht, kann im Museum Boijmans van Beuningen seine Bekanntschaft mit deutscher Kunst jüngeren Datums erweitern. Der eigene Bestand des Museums verfügt über ausreichend viele Objekte für eine Sonderausstellung mit dem Titel Die Sammlung. Deutsche Kunst von Kiefer bis Henning (De collectie. Duitse kunst van Kiefer tot Henning). Als Ergänzung werden Leihgaben aus anderen Sammlungen gezeigt.

Ursula Meester_van_de_Utrechtse_Stenen_Vrouwenkop_0123_medium_Ausstellung zur Bildhauerei des Mittelalters

Ihr Arbeitsmaterial war Baumberger Kalksandstein aus dem Münsterland oder Kalkstein aus Avesnes in Nordfrankreich. Oder aber Eichenholz, das aus Skandinavien importiert wurde. Hieraus schufen Utrechter Bildhauer im 15. Jahrhundert zahllose Werke, meist Mariafiguren und andere religiöse Darstellungen, die unsere Bewunderung verdienen. Es wären vermutlich mehr, die wir in der derzeitigen Ausstellung im Museum Catharijneconvent bestaunen könnten, wären im 16. Jahrhundert nicht verschiedene Wellen des Bildersturms dazwischengekommen, denen Tonnen von Kunstwerken zum Opfer fielen. Dennoch konnte dieses Utrechter Museum viele Werke aus eigenem Bestand sowie einige Leihgaben zusammentragen und zeigt nun bis zum 24. Februar 2013 die Sonderausstellung Ontsnapt aan de Beeldenstorm. Middeleeuwse beeldhouwkunst ("Dem Bildersturm entkommen. Mittelalterliche Bildhauerei").

Zeichnungen, Gemälde und Radierungen eines zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Künstlers aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande sind noch bis zum 10. Juni 2012 in Aachen zu sehen. Cornelis Bega (1631/32-1664) war ein Meister der Genremalerei. Von seiner Hand sind außer Gemälden und Druckgraphik aus dem so genannten Bauerngenre auch kunstvoll gezeichnete Detail- und Figurstudien bekannt. Seine Themen waren häufig Bauerngesellschaften, Herbergsszenen, Raucher, Trinker und andere Vertreter als niedriger betrachteter sozialer Ränge, die karikierend wiedergegeben wurden. Bega war der Sohn eines Goldschmidts und Enkel des berühmten Malers Cornelis Cornelisz van Haarlem. Er gilt als der wohl begabteste Schüler Adriaen van Ostades, eines anderen holländischen Meisters des Bauerngenres.

Gemälde eines Mulatten von Frans HalsSchön sind sie wirklich, die Holländer. Und damit sind nicht (nur) die Dargestellten gemeint, sondern die Gemälde selbst, die das Museum der Bildenden Künste in Leipzig besitzt und die es anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Bestandskataloges nun dem geneigten Publikum in voller Pracht präsentiert. Auch wenn das Museum bei seiner Gründung 1848 als Städtisches Museum zunächst sein Augenmerk auf (damals) zeitgenössische Kunst richtete, wuchs sein Bestand an niederländischer Malerei des 15. bis 17. Jahrhunderts im Laufe der Zeit auf die beeindruckende Zahl von rund 400 Gemälden.

Amsterdam Hermitage, Ausstellungsort für Leihgaben aus der Sankt Petersburger EremitageVom Herbst 2011 bis zum Frühling 2012 lädt die Hermitage Amsterdam auf einen besonderen Genuss ein. Eine prächtige Auswahl von Gemälden der großen Antwerpener Meister wie Peter Paul Rubens, Anthonie van Dyck und Jacob Jordaens ist aus Sankt Petersburg nach Amsterdam gekommen und seit dem 17.9.2011 an der Amstel zu sehen. Geplant war die Ausstellung ursprünglich bis zum 16. März 2012, wurde glücklicherweise aber bis zum 15. Juni 2012 verlängert.

Abraham Bloemaert, Theagenes erhält den Palmzweig von Chariclea, 1626, Detail Von 11. November 2011 bis zum 5. Februar 2012 würdigt das Utrechter Centraal Museum den vielleicht wichtigsten Künstler der Stadt mit der ersten umfassenden Ausstellung, die ihm gewidmet wird. Unter dem Titel Der Bloemaert-Effekt werden Gemälde, Graphiken und Zeichnungen des Meisters gezeigt. Abraham Bloemaert (1566-1651) war nicht nur ein erfolgreicher Maler, auf ihn geht auch eine reiches graphisches Œuvre zurück, häufig von seinen eigenen Söhnen gestochen, und er war ein ebenso begnadeter wie produktiver Zeichner.

Museum Kunstpalast im Ehrenhof, DüsseldorfIm 19. Jahrhundert war Düsseldorf ein wichtiges deutsches Kunstzentrum, dessen Akademie und künstlerisches Klima über mehrere Generationen hinweg Tausende von Malern ansprach. Diese Düsseldorfer Malerschule rekrutierte sich aus Künstlern unterschiedlichster Herkunft und Spezialisierungen, die für eine ungewöhnlich reiche Gemäldeproduktion verantwortlich zeichnen. An der Düsseldorfer Kunstakademie und im Umkreis ihrer Mitglieder entstanden atemberaubende Landschaftsgemälde, (zum Teil sehr großformatige) Historien- und Genrebilder, aber auch exquisite Stilleben, Portraits sowie graphische Arbeiten.

Das B.C. Koekkoek-Haus in KleveWährend die Malerei der deutschen Romantik bereits lange einem breiteren Publikum bekannt ist, blieb die Kunst der niederländischen Romantik lange Zeit unterbelichtet. Dies änderte sich schlagartig, als Jef Rademakers angeboten wurde, seine Sammlung in der Eremitage in Sankt Petersburg auszustellen - eine Ehre, die nur wenigen privaten Sammlern zu Teil wird. Nach der Eremitage zeigte das Gemeentemuseum in Den Haag diese Werke, wo die Ausstellung unter dem Titel 'Een romantische kijk' bis zum 5. Juni 2011 zu sehen war.

Rembrandts Druckpresse im heutigen Het Rembrandthuis in Amsterdam. Das Museum Het Rembrandthuis widmet diesen Sommer bis zum 18. September 2011 dem Druck- und Verlagsgewerbe im Amsterdam des 17. Jahrhunderts eine Ausstellung. Im Zentrum der Präsentation stehen dabei Kupferstecher, Radierer, Verleger und Herausgeber wie Salomon Saverij, Cornelis Danckerts und - wie könnte es anders sein - Rembrandt. Amsterdam war in dieser Periode eine weltweit nicht zu unterschätzende Metropole für die Entstehung und Herausgabe von Druckgraphik, sowohl qualitativ als quantitativ.

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