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Stadtrundgänge in Utrecht und Delft, Johannes Vermeer im Rijksmuseum, die Bamboccianti im Utrechter Centraal Museum, die Fortsetzung von Sprachkursen und mehr - mit freudiger Erwartung blicken wir aus ein neues Jahr 2023.

Nach einem herausfordernden 2022 steht uns nun manches bevor, das für 2023 viel Inspiration verspricht. Wie voriges Jahr wird es wieder Stadtführungen in zum Beispiel Utrecht und Delft geben, wo mehr als genug schöne Stellen und interessante Winkel darauf warten, von neugierigen Besuchern entdeckt und bestaunt zu werden.

Vermeer und mehr

Als besonderes kulturelles Highlight erwartet uns ab Februar im Rijksmuseum in Amsterdam die große Vermeer-Ausstellung, bei der mehr Gemälde von Johannes Vermeer zusammengetragen werden als jemals zuvor. Auch wenn Führungen in der Ausstellung selbst nicht gestattet sind, lässt sich der Besuch prima mit einer Museumsführung zur Kunst des 17. Jahrhunderts im Rijksmuseum oder einer Führung in Delft, Vermeers Heimatstadt, kombinieren.

Vermeer, Blick auf Delft, Mauritshuis

Blick auf Delft von Johannes Vermeer, Museum Mauritshuis, Den Haag, ca. 1661-1663.

 

Dort in Delft organisiert, passend zur Vermeer-Ausstellung im Rijksmuseum, das städtische Museum Prinsenhof auch eine Ausstellung zum Delft von Vermeer, deren Besichtigung eine Stadtführung in Delft zweifellos um interessante Aspekte bereichert.

Auch im Mauritshuis in Den Haag erwarten uns 2023 spannende Ausstellungen, die eine Führung in der Sammlung sehr gehaltvoll ergänzen werden: Zunächst wird dem bislang unterbelichteten Maler Jacobus Vrel, der als ein Vorläufer Vermeers und Pieter de Hoochs gelten kann, in einer Ausstellung mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Im Sommer dann widmet das Mauritshuis sich dem ebenso aktuellen wie sensiblen Thema Raubkunst.

 

Utrecht 2023

In Utrecht legt man langsam letzte Hand an die Restaurierung des Domturms, der ab Ende 2024 wieder in neuem Glanz erstrahlen und ohne Baugerüst den Mittelpunkt der Stadt markieren soll. Bis dahin treffen wir uns zu Stadtführungen in Utrecht noch unterhalb des eingepackten Domturms. Doch es gibt zum Glück in Utrecht auch genügend uneingepackte Schätze zu bewundern. 

Lichtspiel im Pandhof, einem Kreuzgang in Utrecht

Das Licht spielt im Pandhof, dem gotischen Kreuzgang neben dem Dom in Utrecht.

 

Ihr habt und Sie haben es vielleicht gehört, die Museen der Niederlande dürfen seit dieser Woche wieder öffnen.
Und auch private Führungen im Rijksmuseum sind in diesem Rahmen wieder möglich. Angesichts der bestehenden Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und der Abstandsregeln empfiehlt sich hier eine beschränkte Teilnehmerzahl. Denn alle, die dabei sind, sollen ja auch akustisch erreicht werden können. Auch wenn es wieder etwas voller wird, als es gestern der Fall war, wie das Foto zeigt.

Aber immerhin: Es ist wieder möglich und ich freue mich auf alle Kunstliebhaber*innen und solche, die es werden möchten, mit denen ich wieder Schätze des Rijksmuseums erkunden kann!

 

Vorhalle Rijksmuseum

28. Januar 2022

 

 

[Dieser Beitrag ist leider zwei Tage nach Veröffentlichung schon nicht mehr aktuell: Bis auf Weiteres bleiben die Museen der Niederlande ab dem  19. Dezember 2022 geschlossen. Wenigstens bis zum 14. Januar. 2022]

 

Das zweite Coronajahr neigt sich dem Ende zu. Nachdem im Sommer die Museen wieder öffnen konnten und Besucher wieder vermehrt die Niederlande erkundeten, gab es glücklicherweise auch Gelegenheit für einige Kukullus-Führungen, allen voran Stadtführungen in Utrecht. Aber auch an Museumsführungen im Rijksmuseum und im Mauritshuis keimte wieder Interesse auf. Lasst uns hoffen, dass solche Neugierde auf Kunst und Kultur vor Ort sich im neuen Jahr 2022 fortsetzt, wenn hoffentlich bald die gegenwärtige Welle wieder abflaut und neue schillernde Virusvarianten uns nicht erneut Knüppel zwischen die Beine werfen.

Wer sich in den letzten Wochen dieses Jahres und den ersten des neuen Jahres noch in Kunsterlebnisse stürzen möchte, für den oder die stehen in den Niederlanden noch ein paar schöne Ausstellungen bereit:

Rijksmuseum Amsterdam: Porträts um nicht vergessen zu werden.

 

Jan Gossaert, Jan Jacobsz. Snoeck, National Gallery of Art Washington DC, Rijksmuseum

Porträt des Jan Jacobsz. Snoeck aus der National Gallery of Art Washington DC, gemalt von Jan Gossaert, und zu sehen im Rijksmuseum in Amsterdam. 

Eine reiche Auswahl bewundernswerter Porträts der Renaissance ist noch bis 16. Januar 2022 im Rijksmuseum in Amsterdam zu sehen, unter dem Titel Vergeet me niet, was so viel heißt wie "Vergiss mich nicht". Das eigene Antlitz der Nachwelt für die Ewigkeit – oder wenigstens einen Teil davon - erhalten zu wollen, wurde in dieser Epoche ein neuer Trend und mancher Künstler konnte sich so einen Namen machen. Vertreten sind unter anderem Albrecht Dürer, Sofonisba Anguissola, Joos van Cleve, Lucas Cranach, Anthonis Mor, Tizian, dazu manche unbekanntere Namen mit darum nicht weniger eindrucksvollen Gemälden. 

 

Gestern wurde im Rijksmuseum in Amsterdam nach langer Vorbereitung und pandemiebedingter Schließung die lang erwartete Ausstellung zur Sklavereigeschichte der Niederlande eröffnet. Zunächst nur im sehr kleinen Rahmen und vorläufig nur ein paar auserwählten Schulklassen und ansonsten online zugänglich. Hoffentlich können bald weitere Lockerungen von Anti-Corona-Maßnahmen umgesetzt werden, sodass diese wichtige Ausstellung für mehr Menschen erlebbar wird. Anhand der Geschichten von zehn Personen beleuchtet die Ausstellung, aus welch unterschiedlichen Perspektiven und mit welch unterschiedlichen Schicksalen Menschen direkt (und indirekt) in das menschenunwürdige System der Sklaverei eingebunden waren.

Cornelia van Nijenrode, Pieter Cnoll en familie Jacob Coeman, 1665, detail Surapati, Rijksmuseum

Surapati, eine der Hauptfiguren in der Ausstellung zur Sklaverei im Rijksmuseum in Amsterdam. Er wurde zu einem nationalen Helden in Indonesien. Hier erscheint er im Porträt von Cornelia van Nijenrode und Pieter Cnoll von 1655, gemalt von Jacob Coeman. 

 

Zu den Exponaten in der Sklavereiausstellung im Rijksmuseum zählt auch ein verstörender Brief des Pieter Mortamer, Direktor in Luanda in Westafrika, an Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen über zu empfehlende Geschenke an den König von Kongo, wie einen kostbar eingekleideten Trompete spielenden "schwarzen Jungen" (hier ein Link zu dem Brief). Die Beziehung zu dem afrikanischen Herrscher musste gepflegt werden, um den Sklavenhandel aufrecht zu erhalten. Dieser Brief stammt wie viele weitere aus dem Nachlass des Johann Moritz von Nassau-Siegen, der im Archiv der königlichen Sammlungen der Niederlande erhalten ist. Anlässlich der gegenwärtigen Forschungen zur niederländischen Kolonialgeschichte und der Rolle, die das Land in der Geschichte des Sklavenhandels spielte, wurden nun 800 Scans aus diesem Konvolut digitalisiert und öffentlich zugänglich gemacht. Dies geschah im Rahmen eines Projekts zur Digitalisierung mehrerer archivalischer Quellen zum Thema, über die Interessierten fortan stets mehr Quellenmaterial zugänglich wird. 

19. Mai 2021

Nach zu vielen Covid-19-bedingten Wochen von Abstinenz von Amsterdam war vor Kurzem endlich Gelegenheit, die Ausstellung “In the Picture“ im Van Gogh Museum in Amsterdam in Augenschein zu nehmen. Eine Sonderausstellung zur Darstellung und Selbstdarstellung von Künstlern im 19. Jahrhundert – auch, aber nicht nur, mit Vincent van Gogh. 

Paul Gauguin, Vincent van Gogh malt Sonnenblumen

In diesem Gemälde von 1888 zeigt uns der Maler Paul Gauguin, wie Vincent van Gogh Sonnenblumen malt. Van Gogh Museum Amsterdam.

Neben ein paar alten Bekannten, darunter einigen Porträts und Selbstbildnissen von Van Gogh selbst, gab es auch überraschende Werke zu entdecken. Bislang beim großen Publikum unbekannte Namen gesellen sich in der Ausstellung zu Größen wie Eugène Delacroix, Gustave Courbet und Paul Cezanne.

 

Mina Carlson Bredberg SelfPortrait

Mina Carlson-Bredberg, 'Self-Portrait', 1889, Prins Eugens Waldemarsudde, Stockholm.

Die mir bis dahin unbekannte Mina Carlson-Bredberg aus Schweden tat es mir an, wie sie sich selbst in Ihrem Pariser Atelier unter dem Dach gemalt hat. Die berühmte Amsterdamer Malerin Therese Schwartze ist mit dem schönen Porträt von Lizzy Ansingh aus dem Rijksmuseum vertreten. Für Emile Bernard habe ich ohnehin eine kleine Schwäche und vor dem Bildnis Vincent van Goghs im Café durch Henri de Toulouse-Lautrec musste ich auch länger als durchschnittlich verweilen.

 Oudegracht in Utrecht von der Maartensbrug aus

Blick über die Oudegracht in Utrecht, von der Maartensbrug Richtung Süden auf die Rückseiten der Häuser am Lijnmarkt.

 

Heute für Sie und Euch: Fotos von einer Spritztour durch Utrecht dieser Tage. Die Stadt ist zwar etwas leerer als sonst im Juni. Doch Utrecht ist noch da. Und immer noch sehens- und erlebenswert.

Und ich kann es nicht erwarten, Ihnen und Euch Utrecht und seine Besonderheiten wieder persönlich bei einer Stadtführung zu zeigen!  
Das wird hoffentlich bald wieder möglich sein. Wenn auch unter neuen Bedingungen und mit Einschränkungen, zum Beispiel in kleineren Gruppen und mit größerem Abstand zueinander als gewohnt. Das soll uns aber die Freude nicht nehmen. 

In Kürze gibt es mehr Info zu den näheren Einzelheiten hier auf der Webseite.
Ich freue mich schon!

Ihre und Eure Claudia Schipper

11. Juni 2020

PS: Update vom 29. Juli 2020
Es ist wieder möglich! Wir können wieder Stadtführungen in Utrecht durchführen, und zwar in kleinen Gruppen und unter Einhaltung einiger notwendiger Regeln, die hier zu finden sind
 

Achter de Dom - Hinter dem Dom in Utrecht

Hinter dem Dom in Utrecht. So heißt auch die Straße: "Achter de Dom". 

Utrecht hat Geburtstag. Bald sogar seinen 900. Denn am 2. Juni 1122 erhielt Utrecht seine Stadtrechte und das soll 2022, wenn Utrecht 900 Jahre alt wird, ordentlich gefeiert werden. Wir hoffen natürlich darauf, dass dazu passende gesellige Feierlichkeiten bis dahin wieder möglich sein werden.

Vorläufig ist es noch so, dass wir die Stadt nicht im Rahmen von Stadtführungen erkunden können, doch auch das wird sich hoffentlich zu gegebener Zeit wieder ändern. Lasst uns deshalb kurz im Geiste (statt vor Ort) auf die Gelegenheit zurückblicken, bei der Utrecht seine Stadtrecht erhielt:

Im Mittelalter spielte der Bischof eine gewichtige Rolle in Utrecht. In den Jahren, die uns hier betreffen, war Bischof Godebald an der Macht. Das bedeutete damals nicht nur kirchliche, sondern auch weltliche Macht. Und ging gerade zu jener Zeit immer wieder einher mit Streitigkeiten zwischen Kaiser und Bischof, wem denn nun die größere Macht zukäme.

Stadsrechte Utrecht 1122, Stadtarchiv

Mit dieser Urkunde bestätigte Kaiser Heinrich V. am 2. Juni 1122 die Stadtrechte der Stadt Utrecht (Stadtarchiv Utrecht).

 Kreuzigung, Rijksmuseum Amsterdam, anonym Utrecht Heute ist Karfreitag, Auftakt zu einem Osterwochenende der etwas anderen Art. Ich wünsche Euch und Ihnen allen schöne Osterfeiertage und angesichts der Lage viel Gesundheit und Geduld und Ausdauer beim Zu-Hause-Bleiben.

Ich wünsche Ihnen und Euch dies mit diesem zu Karfreitag passenden Gemälde einer Kreuzigung aus dem Rijksmuseum in Amsterdam. Das ich Ihnen und Euch viel lieber persönlich zeigen würde, doch es verstehts sich, dass Museums- und andere Führungen im Rahmen der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus COVID-19 momentan nicht stattfinden können.

Der Maler dieses Bildes von etwa 1460 ist uns nicht namentlich bekannt, doch wir dürfen vermuten, dass er aus Utrecht kam. Denn er nahm sich die Freiheit, die Kreuzigung nicht in Jerusalem, sondern vor den Toren von Utrecht stattfinden zu lassen. Im Hintergrund rechts sehen wir den berühmten Utrechter Domturm und wer die Stadt besser kennt, kann andere architektonische Details vom Utrecht des 15. Jahrhunderts entdecken.

Hoffen wir, dass es bald wieder möglich sein wird, dieses Gemälde und viele andere in den Museen der Niederlande leibhaftig in Augenschein zu nehmen und zu erörtern. Und auch das hier dargestellte Utrecht wartet gemeinsam mit Schwesterstädten darauf wieder zu Fuß von Besuchern bei Stadtführungen erkundet zu werden.

Frohe Ostern allen und bleibt / bleiben Sie gesund!

 

Verzückung, Entschlossenheit, Leiden, Neugier, Liebe, Abscheu und mehr Emotionen - und wie diese durch Meister des Barock in Rom dargestellt wurden, durch Künstler wie Caravaggio, Bernini und deren Maler- und Bildhauerkollegen - das ist nun in einer spektakulären Ausstellung im Rijksmuseum in Amsterdam zu erleben. 

 Annibale Carracci, Pietà, ca. 1603

Annibale Carracci, Pietà von ca. 1603, Kunsthistorisches Museum Wien. Die Wunde in Christus' Seite ist ebenso blau wie Marias Gewand und Marias kraftlose Haltung spiegelt sich im leblosen Körper ihres Sohnes wieder. Oder umgekehrt. 

 

Spirituelle Erfahrungen, Visionen, Ekstase kommen in Werken zum Ausdruck, die Maria Magdalena oder den Heiligen Franziskus von Assisi abbilden. Der Betrachter wird Zeuge ziemlich intimer Erfahrungen der dargestellten Heiligen, was seiner Glaubensfestigkeit zu Gute kommen soll. Wir können die Trauer von Annibale Carraccis untröstlicher Maria mit dem leichenblassen Körper des gekreuzigten Jesus Christus in ihrem Schoß nachempfinden. Und der muskulöse marmorne Leib des mit Pfeilen gepeinigten Heiligen Sebastian des Gian Lorenzo Bernini scheint fast lebendig zu sein, auch wenn wir ihm in einem Moment gegenüberstehen, in dem er bereits dem Tode nahe ist.

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