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Gestern wurde im Rijksmuseum in Amsterdam nach langer Vorbereitung und pandemiebedingter Schließung die lang erwartete Ausstellung zur Sklavereigeschichte der Niederlande eröffnet. Zunächst nur im sehr kleinen Rahmen und vorläufig nur ein paar auserwählten Schulklassen und ansonsten online zugänglich. Hoffentlich können bald weitere Lockerungen von Anti-Corona-Maßnahmen umgesetzt werden, sodass diese wichtige Ausstellung für mehr Menschen erlebbar wird. Anhand der Geschichten von zehn Personen beleuchtet die Ausstellung, aus welch unterschiedlichen Perspektiven und mit welch unterschiedlichen Schicksalen Menschen direkt (und indirekt) in das menschenunwürdige System der Sklaverei eingebunden waren.

Cornelia van Nijenrode, Pieter Cnoll en familie Jacob Coeman, 1665, detail Surapati, Rijksmuseum

Surapati, eine der Hauptfiguren in der Ausstellung zur Sklaverei im Rijksmuseum in Amsterdam. Er wurde zu einem nationalen Helden in Indonesien. Hier erscheint er im Porträt von Cornelia van Nijenrode und Pieter Cnoll von 1655, gemalt von Jacob Coeman. 

 

Zu den Exponaten in der Sklavereiausstellung im Rijksmuseum zählt auch ein verstörender Brief des Pieter Mortamer, Direktor in Luanda in Westafrika, an Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen über zu empfehlende Geschenke an den König von Kongo, wie einen kostbar eingekleideten Trompete spielenden "schwarzen Jungen" (hier ein Link zu dem Brief). Die Beziehung zu dem afrikanischen Herrscher musste gepflegt werden, um den Sklavenhandel aufrecht zu erhalten. Dieser Brief stammt wie viele weitere aus dem Nachlass des Johann Moritz von Nassau-Siegen, der im Archiv der königlichen Sammlungen der Niederlande erhalten ist. Anlässlich der gegenwärtigen Forschungen zur niederländischen Kolonialgeschichte und der Rolle, die das Land in der Geschichte des Sklavenhandels spielte, wurden nun 800 Scans aus diesem Konvolut digitalisiert und öffentlich zugänglich gemacht. Dies geschah im Rahmen eines Projekts zur Digitalisierung mehrerer archivalischer Quellen zum Thema, über die Interessierten fortan stets mehr Quellenmaterial zugänglich wird. 

19. Mai 2021


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